Hände waschen und Desinfektion: Wie Sie Handekzemen im Berufsalltag vorbeugen

Hände waschen und Desinfektion: Wie Sie Handekzemen im Berufsalltag vorbeugen

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Die Haut der Hände ist im Winter besonderen Belastungen ausgesetzt. Häufiger Kontakt mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie die klimatischen Bedingungen, wie niedrige Außentemperaturen und trockene Heizungsluft, können die Hautbarriere erheblich schädigen, weswegen sie besonders anfällig für Trockenheit, Rissbildung und entzündliche Hautveränderungen wie Ekzeme ist. Eine regelmäßige und gezielte Handpflege ist daher von essenzieller Bedeutung, um die Hautgesundheit während der kalten Jahreszeit zu erhalten.

    Artikelübersicht

    Was ist ein Handekzem und warum tritt es häufig bei Berufsgruppen auf, die viel Händewaschen müssen?

    Berufsbedingte Hauterkrankungen treten klinisch in mehr als 90 % der Fälle als Kontaktekzeme an den Händen auf. Meist werden diese durch irritative oder allergische Reize ausgelöst, wobei Mischformen häufig auftreten. Ein Handekzem zeigt sich häufig als Rötung, Schuppung, Juckreiz und Bläschenbildung an den Händen. Besonders gefährdet sind Menschen, die beruflich bedingt häufig mit Wasser, Reinigungsmitteln und Desinfektionsmitteln in Kontakt komme. Dies ist insbesondere auch in Pflegeberufen, wie der Podologie oder Fußpflege der Fall. Im Gegensatz zu anderen Hauterkrankungen ist das Handekzem meist durch äußere Einflüsse wie häufiges Händewaschen, aggressiven Reinigungsmitteln oder die ständige Nutzung von Handschuhen bedingt. Durch diese Einflüsse wird die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt, was das Eindringen von Schadstoffen begünstigt und die Haut zu Reaktionen wie Juckreiz, Rötung und Bläschenbildung anregen kann.

    Warum sind Hände besonders anfällig?

    Die Haut an den Händen weist eine geringere Fettproduktion auf, weshalb sie schneller zu Trockenheit neigt als die Haut an anderen Körperstellen. Häufiges Händewaschen kann die Haut weiter austrocknen, da Seifenreste und Reinigungsmittel die natürlichen Fette entfernen. Desinfektionsmittel, insbesondere solche mit hohem Alkoholgehalt, haben ebenfalls eine austrocknende Wirkung. Während diese Produkte dazu dienen, Keime abzutöten, entziehen sie der Haut Lipide und Feuchtigkeit und machen sie anfällig für Risse und Irritationen.
    Ein weiteres Problem ergibt sich durch das Tragen von Handschuhen. In der feuchtwarmen Umgebung unter den Handschuhen können sich Pilze oder andere Keime ansiedeln, die in die rissige, angegriffene Haut leichter eindringen können. Hier ist es wichtig, dass Handschuhe regelmäßig gewechselt und die Hände auch darunter gepflegt werden.

    Effektive Handpflege-Strategien für den Winter

    1. Händewaschen – aber richtig: Um die Haut möglichst wenig zu belasten ist es hilfreich, dass milde Seifen ohne austrocknende Inhaltsstoffe verwendet werden. Alkalisierende oder scharfe Reinigungsmittel sollten vermieden werden. Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle: Zu heißes Wasser belastet die Haut zusätzlich.

    2. Desinfektion statt häufigem Waschen: Desinfektionsmittel sind speziell darauf ausgelegt, häufig auf der Haut verwendet zu werden, während Wasser die Haut bei zu häufiger Anwendung stark austrocknen kann. Daher lautet die allgemeine Empfehlung, im Alltag lieber mehrere Desinfektionsanwendungen zu nutzen als die Hände ständig zu waschen. Alkohol in Desinfektionsmitteln greift die Hautoberfläche nur leicht an und lässt nach dem Verdunsten einen Teil der natürlichen Fette zurück. Allerdings ist Händewaschen bei sichtbaren Verschmutzungen weiterhin unverzichtbar. Zur Vorbeugung von Handekzemen sollte regelmäßig eine Handcreme aufgetragen werden, jedoch in dünnen Schichten und häufig, anstatt zu viel auf einmal zu verwenden.

    3. Häufiges Eincremen der Hände: Wichtig ist eine regelmäßige Pflege der Hände, um die Hautbarriere zu stärken. Eine Hand Schaum-Creme, die die Haut mit Feuchtigkeit und Lipiden versorgt und gleichzeitig einen Schutzfilm bildet, hilft, die Haut vor äußeren Einflüssen zu bewahren. Dabei sollte die Creme dünn und regelmäßig aufgetragen werden, vor allem nach dem Händewaschen oder Desinfizieren. Auch über die Nacht kann eine Schaum-Creme verwendet werden, die die Haut über Nacht intensiv pflegen.

    4. Schutz durch Handschuhe: In vielen Berufen ist der Kontakt mit Wasser oder Chemikalien unvermeidlich. In diesen Fällen bieten Handschuhe einen wichtigen Schutz. Allerdings sollten diese regelmäßig gewechselt und niemals zu lange getragen werden, besonders bei feuchter Haut. Um den Komfort zu erhöhen und Hautirritationen vorzubeugen, können unter den Handschuhen Baumwollhandschuhe getragen werden.

    Wann sollte professionelle Hilfe aufgesucht werden?

    Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es immer wieder zu Hautveränderungen kommen. Wenn die Symptome eines Handekzems anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Ein Dermatologe kann dann intensivere Maßnahmen einleiten, etwa durch den Einsatz kortisonhaltiger Cremes oder, falls Bläschen auftreten, durch zusätzliche austrocknende Anwendungen. Wichtig ist dabei, die individuellen Ursachen des Ekzems abzuklären, um eine gezielte und nachhaltige Therapie zu ermöglichen.

    Fazit: Prävention ist der Schlüssel

    Handekzeme gehören zu den häufigsten berufsbedingten Hauterkrankungen, vor allem in Berufen, die mit häufigem Händewaschen oder der Anwendung von Desinfektionsmitteln verbunden sind. Die richtige Pflege und vorbeugende Maßnahmen wie das richtige Waschen, Desinfizieren und Eincremen der Hände sind entscheidend, um Hauterkrankungen zu vermeiden und die Hautbarriere zu schützen. Indem der Haut regelmäßig Feuchtigkeit und Lipide zugeführt werden und auf reizende Produkte verzichtet wird, können Handekzeme weitgehend vermieden werden.
    Medizinische Handpflege zur intensiven Feuchtigkeitsversorgung und Regeneration sehr trockener, strapazierter Haut.
    Medizinische Handpflege zur intensiven Pflege und Regeneration sehr trockener, strapazierter Haut.