
Podologische Begleitung bei Fußpilz: So sieht ein erfolgreicher Therapieplan aus
Geschätze Lesezeit: 5 Minuten
Fußpilz, medizinisch als Tinea pedis bezeichnet, ist eine häufige Pilzinfektion der Haut, die vor allem die Zehenzwischenräume, Fußsohlen und Fußränder betrifft. Ein effektives Behandlungskonzept erfordert eine Kombination aus medikamentösen Therapien und unterstützenden Maßnahmen. Im Folgenden wird ein detaillierter Therapieplan vorgestellt, der auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
Artikelübersicht
- Diagnostik und Beurteilung
- Topische Therapie (äußerliche Behandlung)
- Systemische Therapie (orale Behandlung)
- Unterstützende Maßnahmen
- Podologische Betreuung
- Fazit
Diagnostik und Beurteilung
Vor Beginn der Behandlung ist eine genaue Diagnose entscheidend. Die Ursache typischer Symptome wie Juckreiz, Rötung und Schuppung der Haut sollte durch gezielte Untersuchungen geklärt werden. Hierbei können Hautschuppen mikroskopisch untersucht oder in speziellen Nährmedien kultiviert werden, um den Erreger zu identifizieren.
Topische Therapie (äußerliche Behandlung)
Bei leichten bis mittelschweren Infektionen ist die lokale Anwendung von Antimykotika das Mittel der Wahl.
Wirkstoffe: Häufig eingesetzte Substanzen sind Clotrimazol, Bifonazol, Miconazol und Terbinafin.
Anwendung: Die Präparate sollten ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Wichtig ist, die Behandlung auch nach Abklingen der Symptome für einige Tage fortzusetzen, um einen Rückfall zu vermeiden.
Systemische Therapie (orale Behandlung)
Bei schweren oder großflächigen Infektionen, insbesondere wenn die Nägel betroffen sind, kann eine systemische Therapie notwendig sein.
Wirkstoffe: Orale Antimykotika wie Terbinafin, Itraconazol oder Fluconazol werden eingesetzt.
Dauer: Die Behandlungsdauer variiert je nach Wirkstoff und Schweregrad der Infektion, beträgt jedoch in der Regel mehrere Wochen.
Hinweis: Vor Beginn einer systemischen Therapie sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und bestehende Lebererkrankungen ausgeschlossen werden.
Unterstützende Maßnahmen
Neben der medikamentösen Behandlung sind folgende Maßnahmen wichtig, um den Therapieerfolg zu sichern und erneuten Infektionen vorzubeugen.
- Fußhygiene: Tägliches Waschen der Füße mit milden Seifen und gründliches Abtrocknen, insbesondere der Zehenzwischenräume.
- Schuhauswahl: Tragen von atmungsaktiven Schuhen und regelmäßiger Wechsel des Schuhwerks, um ein feuchtwarmes Milieu zu vermeiden, das Pilzwachstum begünstigt.
- Socken: Verwendung von Baumwollsocken, die täglich gewechselt und bei mindestens 60 °C gewaschen werden sollten, um Pilzsporen abzutöten.
- Vermeidung von Barfußlaufen: In öffentlichen Bereichen wie Schwimmbädern, Saunen oder Umkleideräumen sollten stets Badeschuhe getragen werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Podologische Betreuung
Podolog*innen spielen eine entscheidende Rolle im Behandlungskonzept von Fußpilz.
Früherkennung: Durch regelmäßige Fußuntersuchungen können erste Anzeichen von Fußpilz identifiziert werden.
Behandlung: Fachgerechtes Abtragen von infizierten Haut- und Nagelarealen unterstützt den Heilungsprozess und verhindert die Ausbreitung der Infektion.
Beratung: Patient*innen erhalten wertvolle Hinweise zur Fußpflege, Hygiene und Schuhwahl, um zukünftigen Infektionen vorzubeugen.
Dokumentation und Verlaufskontrolle
Eine sorgfältige Dokumentation der Befunde und durchgeführten Behandlungen ist essenziell, um den Therapieverlauf zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dies umfasst die Erfassung von Symptomen, angewendeten Therapiemaßnahmen und der Patientencompliance.
Fazit
Ein umfassendes Behandlungskonzept bei Fußpilz kombiniert medikamentöse Therapien mit unterstützenden Maßnahmen und regelmäßiger podologischer Betreuung. Durch konsequente Umsetzung und enge Zusammenarbeit zwischen Patient*in, Podolog*in und gegebenenfalls Ärzt*in kann die Infektion effektiv behandelt und zukünftigen Erkrankungen vorgebeugt werden.
Referenzen:
MSD Manual – Fachportal für medizinisches Fachpersonal; „Tinea pedis (Fußpilz)“; https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/erkrankungen-der-haut/hautinfektionen-durch-pilze/tinea-pedis-fußpilz
AWMF – Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften; Leitlinien zur Onychomykose und Tinea; https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-002.html
ZFD – Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands e.V. / podologie.de; Fachinformationen zur Dokumentation & Hygiene in der Podologie; https://podologie.de/dokumentation-und-was-sie-dazu-wissen-sollten/
Wundzentrum Hamburg – Standard zur Therapie von Pilzinfektionen der Haut und Nägel; https://www.wundzentrum-hamburg.de